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Schulen aus Holz als Modell der Zukunft
Ein Webinar von Stora Enso zeigte anhand einer Schule in St. Johann im Pongau, worauf es beim Bau einer Schule aus Holz ankommt und wieso diese Entwicklung so wertvoll ist – für Land und Gemeinde, für SchülerInnen und LehrerInnen, für ArchitektInnen und Bauunternehmen.
„Das riecht so gut hier! Darf ich mal berühren?“ – Diese Worte hört Schuldirektorin Elisabeth Obermoser-Kemetinger fast jedes Mal, wenn sie Besuch von Externen in ihrer „neuen“ Schule in St. Johann im Pongau, der allgemeinen Sonderschule (vormals ZIS, Zentrum für Inklusion und Sonderpädagogik), erhält. „Auch nach fünf Jahren, seitdem wir in dieser Schule sind, ist das nicht weniger geworden – das Holz wird einfach mit einem Wohlgefühl assoziiert und viele möchten das auch mit den eigenen Händen spüren“, so die Schuldirektorin über das von Stora Enso aus Massivholzelementen gebaute Schulgebäude, das heute dank klimafreundlicher Errichtung und gesundem Raumklima als Best-Case-Projekt im Bildungsbau gilt. Dass Schulen aus Holz gebaut werden, ist auch hierzulande noch nicht so weit verbreitet. Das zu ändern, hat sich Stora Enso als führendes Unternehmen für holzbasierte Lösungen zum Ziel gesetzt. Um diese Expertise mit einem breiteren Publikum zu teilen, organisierte der europäische Marktführer für holzbasierte Lösungen ein Webinar mit jenen, die am Projekt beteiligt waren und damit ihre Erfahrungen und Erkenntnisse anhand des Beispiels ausführten.
Österreichs Regierung setzt auf ökologische Baustoffe
Know-how auf diesem Gebiet ist aktuell gefragter denn je. Die österreichische Regierung hat im Mai 2020 ein Investitionspaket zur Erneuerung von Schulen angekündigt. Dabei sollen 2,4 Milliarden Euro in Neubauten, Erweiterungen und die Sanierung von 270 Schulen fließen. Dieses „Schulentwicklungsprogramm“ (SCHEP) setzt dabei klaren Fokus auf die Ökologisierung der Schulen – erneuerbare Energieformen sollen ebenso zum Einsatz kommen wie entsprechende Baustoffe.
Die Generation Indoor
Kinder zwischen sieben und 14 Jahren verbringen 90 Prozent ihrer Zeit in Innenräumen – ein Großteil der Zeit findet davon in der Schule statt*. Daher ist es besonders wichtig, unseren Kindern und nächsten Generationen ein gesundes Umfeld zu schaffen, in dem sie aufwachsen – in einer Schule, in der sie sich wohlfühlen.
Neben dem Wohlfühlfaktor sind auch andere Aspekte wichtig, um ein ideales Lernklima zu schaffen: Eine gesunde, natürliche Umgebung, die zum Lernen einlädt, wo Probleme besser gelöst werden können, sich SchülerInnen besser konzentrieren können und kreativer sind. Die Fachwelt spricht dabei von „biophilic design“, was soviel bedeutet wie „die Natur in die Innenräume bringen“.
Webinar ermöglichte interdisziplinären Austausch
Im Webinar wurde die ASO (ehemals ZIS) in St. Johann im Pongau als Best Case von der Wettbewerbsidee bis hin zum finalen Ergebnis – glücklichen SchülerInnen und LehrerInnen – vorgestellt und näher beleuchtet.
„Gerade in der ländlichen Gegend wird Holz als Baustoff bereits jahrhundertelang verwendet. Er prägt auch das Ortsbild, wenn man durch St. Johann im Pongau fährt. Doch wenn man dann zur Schule gelangt wird schnell klar, wie sich der Baustoff mittlerweile weiterentwickelt hat – er kann nicht nur die modernsten Formen annehmen, ist hell und massiv, sondern ist zudem auch nachhaltig und genau das ist es, was nicht nur den SchülerInnen und LehrerInnen zugute kommt, sondern auch der gesamten Umgebung.“, kommentiert Architekt Dipl.- Ing. Simon Speigner.
Salzburgs Landesrat Dr. Josef Schwaiger ergänzt: „Deshalb wollen wir weiterhin auf den Ausbau von Schulen aus Holz setzen. Dies wurde einerseits beschlossen, um das Klima zu schützen und andererseits auch, weil Schulen aus Holz viel schneller gebaut werden können und somit auch Kosten einsparen**. Z.B. kann der Bau einer neuen Schule so in den Sommerferien stattfinden und bereits zu Schulbeginn im Herbst von den SchülerInnen und LehrerInnen bezogen werden.“
Massivholz ist die neue Generation Holz
Zum Abschluss war der Grundtenor aller Gesprächspartner derselbe: Holz als Baumaterial kämpft oft noch mit vielen Vorbehalten – zu unrecht. Denn neben der geringeren Bauzeit ermöglicht ein geringeres Materialgewicht eine größere Flexibilität und Kreativität in der Planung und resultiert dadurch auch in größeren Nettonutzflächen. Ebenso können bestehende Bildungsbauten flexibel und mit geringerer Traglast effizienter erweitert und ausgebaut werden.
„Die Vorfertigung der Massivholzelemente freut auch die Anrainer – sie sind weniger Staub und Lärm ausgesetzt und die Baustelle ist schneller fertiggestellt. Und weil das für viele Gemeinden ein wichtiger Faktor ist – der Bau eines Gebäudes sollte nicht nur die Kosten der Errichtung miteinbeziehen, sondern den gesamten Lebenszyklus, wobei Holz klar im Vorteil ist“, zeigt sich Landesrat Dr. Josef Schwaiger vom Baustoff Holz begeistert.
Johanna Kairi, Business Development Manager bei Stora Enso ergänzt abschließend: „Wir haben nicht nur in Österreich bereits viele Schulen aus Holz gebaut, sondern auch in zahlreichen Ländern wie Norwegen, Großbritannien oder Finnland. Daher können wir auf jahrelange, vielseitige Erfahrung der verschiedenen Schultypen zurückgreifen. Um es PlanerInnen und ArchitektInnen sowie Gemeinden einfacher zu machen, Schulen aus Holz zu bauen, haben wir als Stora Enso eine eigene Broschüre zum Thema ‚School Concept by Stora Enso‘ aufgelegt. Diese dient zur Inspiration, was alles aus Holz möglich ist – zugeschnitten auf Schulen.“
Die Broschüre kann hier herunter geladen werden: https://www.storaenso.com/de-de/products/wood-products/building-concepts/school-concept
* Studie “Health Quality of Wooden School Buildings” (TU München, 2020)
** ProHolz Salzburg, Februar 2020 (http://proholz-salzburg.at/2020/02/05/holz-macht-schule/)
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