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Start der Bildungsoffensive "Wald & Holz"
Im Rahmen der Österreichischen Holzgespräche 2018, die heuer in Graz stattfinden, wurde eine Bildungsoffensive für den Sektor gestartet, die vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) unterstützt wird. In einem ersten Schritt sind sektorübergreifende Infoveranstaltungen, Impulsvorträge, Schulwettbewerbe und die Vergabe von Projektarbeiten geplant. Die Steiermark präsentiert sich im Rahmen der Tagung als bedeutendes Forst- und Holzland. Die Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus, Elisabeth Köstinger, bezeichnet die nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wälder als Teil der Lösung gegen den Klimawandel.
Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung plant gemeinsam mit dem Wald & Holz-Sektor folgende Aktivitäten:
Info- beziehungsweise Inputveranstaltungen mit Vorträgen durch Vertreter der Wertschöpfungskette Wald & Holz auf der einen Seite sowie auf der anderen Seite mit Führungskräften der Schulen, der Schulaufsicht zum Austausch von Informationen, zur Erarbeitung gemeinsamer Vorgehensweisen sowie zum Networking. Es ist angedacht, diese Veranstaltungen alle zwei bis drei Jahre zu wiederholen. Zudem soll es fallweise Impulsvorträge an HTL- und HLFS-Schulen (HLFS = Höhere land- und forstwirtschaftliche Lehranstalten) durch Fachleute aus der Holzindustrie im Rahmen des Regelunterrichts geben. Diese bilden den Auftakt zu Projektarbeiten, die (zumindest) in den Bautechnik-HTLs gemacht werden. Geplant sind auch Schulwettbewerbe zum Thema Wald & Holz, die Vergabe von Diplomarbeiten zu konkreten firmen- und branchenbezogenen Fragestellungen sowie Projektwochen im Rahmen der baupraktischen Ausbildung (Bauhof), wo Fachleute aus der Industrie die aktuellen Holzbaupraktiken zeigen. Diese Projektwochen(tage) könnten auch in Kooperation mit Lehrlingen von Firmen oder Polytechnischen Schulen stattfinden (dislozierter Unterricht).
Das BMBWF plant dabei, die notwendigen Zugänge auf schulischer Seite zu schaffen, um die Kooperationen mit HTLs und HLFS in Gang zu bringen. Veranstaltungen mit regionalem Bezug stärken dabei die Eigenaktivitäten des Standortes.
Aktuell werden auch vonseiten des Wald- und Holzsektors bereits bestehende und aktuelle Initiativen in einer Zusammenschau dargestellt und aufbereitet, um sie in weiterer Folge in allen Schulstufen konzertiert anbieten zu können.
"Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg einer Branche. Auch der Forst- und Holzsektor ringt am Arbeitsmarkt um die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bereits die Schülerinnen und Schüler sollen auf das enorme Karrierepotenzial in unserem Sektor aufmerksam gemacht und für den innovativen Wertstoff Holz begeistert werden", betont der Vorsitzende der Kooperationsplattform Forst Holz Papier, Rudolf Rosenstatter.
"Die Prinzipien der Nachhaltigkeit sind in unserem Bildungssystem fest verankert. Nur wenn wir unsere natürlichen Ressourcen sinnvoll und nachhaltig nutzen, können wir auch zukünftigen Generationen bestmögliche Lebensqualität gewährleisten. Vernetzungstreffen wie die Holzgespräche leisten dabei einen wertvollen Beitrag, indem sie vielfältige Möglichkeiten zum Austausch bieten", betont Bildungs- und Wissenschaftsminister Heinz Faßmann, der vom Generalsekretär des Ministeriums, Martin Netzer, bei den Holzgesprächen vertreten wurde.
Die Österreichischen Holzgespräche 2018 in Graz: "Wald & Holz: Wir bauen drauf!"
Die Österreichischen Holzgespräche sind die wichtigste Branchenveranstaltung zum Thema Wald und Holz in Österreich und versammeln so gut wie alle Spitzenvertreter der Wertschöpfungskette Holz aus dem gesamten Bundesgebiet. Die Holzgespräche haben heuer das Motto "Wald & Holz: Wir bauen drauf!". Die Veranstaltung, die jedes Jahr in einem anderen Bundesland ausgetragen wird, tagt heuer in der "Holzhauptstadt" Graz, die Bürgermeister Siegfried Nagl in seinem Referat vorstellt. Als Referent konnte auch der Berliner Holzbauexperte Tom Kaden gewonnen werden, der dem neu geschaffenen Holzbau-Lehrstuhl an der TU Graz vorsteht. Autobauer Morgan konstruiert nicht nur hochwertige Autos, sondern "fährt auch auf Holz ab" und ist Partner im Forschungsprojekt Wood Car, das unter anderem auch mit österreichischen Experten umgesetzt wird. Boku-Professor Alfred Teischinger erläutert Biodiversität als Herausforderung und Chance für die Forst- und Holzwirtschaft.
Köstinger: Nachhaltige Waldwirtschaft als Antwort auf aktuelle Herausforderungen
"Die Herausforderungen, denen sich der Forst- und Holzsektor zurzeit stellen muss, sind immens. Die Herausforderung Nummer eins ist dabei der Klimawandel, der unsere Wälder massiv unter Druck bringt. Im Kampf gegen den Klimawandel ist der Wald selbst aber auch wichtiger Teil der Lösung. Dies gelingt durch aktive und nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wälder und macht den Forst- und Holzsektor darüber hinaus auch noch zu einem unverzichtbaren Wirtschaftsfaktor für unser Land", betont Köstinger und dankt in einer übermittelten Videobotschaft allen, die sich für Wald und Holz in Österreich einsetzen.
Schützenhöfer: Holz-Innovationsland Steiermark
"Der Rohstoff Holz ist für die Steiermark von großer Bedeutung. Von der Energiegewinnung über die Papierindustrie bis hin zur Verwendung als Baustoff sorgt der Wald für Arbeit und Wohlstand. Als Innovationsland ist die Steiermark ganz vorne dabei, wenn es darum geht, neue Wege bei der Nutzung dieses Rohstoffs zu gehen", so Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer.
Seitinger: Neue Einsatzbereiche für das Naturwunder Holz
"Die Steiermark als das waldreichste Bundesland Österreichs hat in den letzten Jahren eine überaus positive Entwicklung im Holzbau genommen. Dank der hervorragenden Leistungen unserer steirischen Holzwirtschaft in der innovativen Produktentwicklung und den wissenschaftlichen Anstrengungen unserer Universitäten ergeben sich neue und spannende Einsatzbereiche für das Naturwunder Holz. Mein Ziel als Landesrat ist klar, Holz vermehrt im öffentlichen Raum, im Wohnbau und im Rahmen neuer Technologien einzusetzen, damit es uns gelingt, die nahezu uneingeschränkten Möglichkeiten dieses nachhaltigen Rohstoffes zu nutzen", betont der für Land- und Forstwirtschaft zuständige Landesrat Johann Seitinger.
Teischinger: Biodiversität und Holznutzung
"Im 'philosophicum lignum', einer interdisziplinären Denkwerkstatt der Fürst Starhemberg'schen Familienstiftung in Oberösterreich, haben Experten aus dem Bereich der Land- und Forstwirtschaft sowie der Holzwirtschaft und anderen Bereichen der Technik und Volkswirtschaft am Beispiel des Waldes wie auch der Holznutzung das brennende Thema Biodiversität in der Forstwirtschaft diskutiert. Eine nachhaltige Entwicklung ist ohne Erhalt der biologischen Vielfalt nicht möglich, ohne Wirtschaft lässt sich Biodiversität in Anbetracht der Erfüllung der Bedürfnisse der Menschheit an Material und Energie nicht sichern - es geht also nicht um ein Entweder-oder, sondern um die Frage, wie Biodiversität im Wald und eine notwendige Holznutzung bestmöglich aufeinander abgestimmt werden können", betont Boku-Professor Teischinger als Mitglied der Denkwerkstatt.
Die vielen Fragen, Antworten, Meinungen und Einsichten aus dieser Expertenrunde sind in dem aktuell erschienenen Buch "Forstwirtschaft und Biodiversität - Interdisziplinäre Zugänge zu einem Brennpunkt nachhaltiger Entwicklung" zusammengefasst.
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