Furnier als Design-Element

In der Warschauer Nachkriegssiedlung Praga II im Stadtteil Praga Północ wurde ein 45 Quadratmeter großes, modernisierungsbedürftiges Apartment dank der Architekten des Studios „Mistovia“ aus Kattowitz zu einer postmodernen Mischung aus kühnen Designs, starken Texturen und attraktiven Farben umgewandelt. Dabei wurden Entwürfe junger polnischer Marken mit Vintage-Möbeln, Design-Klassikern und maßgeschneiderten Elementen kombiniert. Ein echter Hingucker sind dabei unter anderem die mit feinstem Furnier veredelten Objekte.

In der Küche bilden die hohen Einbaumöbel, die mit dem Furnier einer eindrucksvollen amerikanischen Nussbaumwurzel veredelt sind, das Hauptmerkmal. Das faszinierende organische Muster bildet einen schönen Kontrast zu der glatten Oberfläche der Schränke aus gebürstetem Stahl und der strengen Geometrie der einfachen weißen Fliesen, die einen Teil der Wand säumen. Ein weiteres Furnier-Highlight erblickt der Betrachter beim Betreten der Wohnung: Einen mit einem beeindruckenden Furnier versehenen Kleiderschrank, der 1985 von dem italienischen Architekten und Designer Ettore Sottsass entworfen wurde. Und auch im Badezimmer findet sich das „Filet des Baumes“: Ein maßgefertigter Badezimmerschrank in Form einer Kommode auf gedrungenen Beinen in einem intensiven Kobaltton hebt sich von den rohen Poolfliesen ab. Dabei besteht der Schrank aus dem gleichen Furnier wie die Einbaumöbel in der Küche und die Arbeitsplatte ist mit dem gleichen grünen Marmor verziert, der das Portal der Haustür schmückt. „An diesem beeindruckenden Beispiel kann man wunderbar den Wert edlen Furniers für ein aktuelles und zeitgemäßes Wohn-Design festmachen. 45 Quadratmeter Lebensmittelpunkt erstrahlen dank der wunderbaren Holzmaserungen in einem naturnahen und gleichzeitig toppaktuellen Licht“, so Ursula Geismann, Geschäftsführerin der Initiative Furnier + Natur (IFN) und langjährige Trendanalystin in Designfragen, zu dem Projekt in Warschau. IFN/DS