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Österreichische Holzindustrie: Ein Rohstoff mit guter Bilanz
Dass Holz nach wie vor im Trend liegt, zeigt die österreichische Holzindustrie 2018 mit einem Rekordproduktionswert von 8,33 Milliarden Euro und einem dementsprechenden Plus von rund 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Viele Faktoren waren für dieses erfreuliche Ergebnis verantwortlich“, sagt Fachverbandsobmann Dr. Erich Wiesner. „Mit einer Bauwirtschaft, die insgesamt boomt und einem Baumaterial Holz, das national und international immer beliebter und vor allem bei Hochhausbauten immer öfter eingesetzt wird, sind Ergebnisse wie diese zu erzielen. Zudem war der Rohstoff durch einen hohen Anfall an Kalamitätsholz in diesem Jahr reichlich vorhanden. Zunehmender Rückenwind kommt seitens Politik und Gesellschaft im Sinne der Bioökonomie. Hier kann Holz als nachwachsender Rohstoff gegenüber fossiler Rohstoffe punkten.“
Die Holzindustrie zählt aktuell 26.382 Beschäftigte und hält damit das Niveau der letzten Jahrzehnte. Mit ihren derzeit 1.224 aktiven Betrieben ist sie ein bedeutender Arbeitgeber, vor allem in strukturschwachen Regionen. Zur Holzindustrie zählen neben rund 1.000 Sägewerken, Betriebe aus der Möbel-, Ski- und Plattenindustrie sowie aus dem Baubereich. Der Großteil der Unternehmen besteht aus Klein- und Mittelbetrieben in Familienbesitz.
Die stark exportorientierte Branche verzeichnet im Jahr 2018 mit einem Zuwachs von 6,6 Prozent ein Gesamtvolumen von rund 6 Mrd. Euro. Von den durchschnittlich 70 Prozent Exportquote gehen beinahe zwei Drittel der Exporte an EU-Länder, allen voran an Deutschland und Italien.
Entwicklungen der Teilbranchen:
Holzbauindustrie: Der anhaltende Trend im Holzbau bzw. bei Holzbauprodukten bringt kontinuierliches Produktionswachstum. 2018 schließt mit einem Plus von 2,5 Prozent. Zugelegt haben vorrangig Leimbauteile wie auch Holzfenster und Türen.
Möbelindustrie: Das Jahr wird mit einem Produktionsplus von knapp 5 Prozent abgeschlossen und bringt ein Ergebnis von rund 2 Mrd. Euro. Zudem nehmen die Geschäfte im Kernmarkt Europa weiter zu. Mit einer 22-prozentigen Steigerung verzeichnet der Ladenbau den höchsten Exportzugewinn.
Plattenindustrie: Eine erfreuliche Entwicklung zeigt auch die heimische Plattenindustrie. Steigerungen beim Inlandsabsatz sowie beim Produktionsvolumen von Spanplatten und eine volle Auslastung von Produktionskapazitäten sichern auch weiterhin hochwertige Arbeitsplätze für ca. 3.000 Beschäftigte in strukturschwachen Regionen.
Skiindustrie: Die Wintersaison 2018 schließt erfolgreich: erfreuliche Verkaufszahlen, ein Angebot, das so vielfältig und hochwertig ist wie nie zuvor, eine österreichische Skiindustrie, die mit ihrem „Snow-How“ den Zukunftsmarkt China öffnet und einen hohen Beitrag zur österreichischen Volkswirtschaft liefert.
Sägeindustrie: Die österreichische Sägeindustrie ist mit rund 6.000 Beschäftigten und 1.000 Betrieben ein großer und erfolgreicher Industriezweig. Im Jahr 2018 kann die österreichische Sägeindustrie die hohen Schnittholz Produktionsmengen der letzten Jahre sogar noch weiter ausbauen, auf gesamt 10,4 Mio. m³ und ist damit neuntgrößter Produzent der Welt. Der Außenhandel legt ebenso um 8,6 Prozent zu und schließt das Jahr mit 5,9 Mio. m³ und belegt Rang 7 der Welt.
Die Schadholzmengen in Österreich sind 2018 gegenüber 2017 um 53 Prozent auf 9,93 Mio. Erntefestmeter (Efm) enorm gestiegen. Die Sägeindustrie zeigt sich in dieser Entwicklung als wichtiger Abnahmepartner und hat alleine 2017 und 2018 1,6 Mio. Festmeter mehr aus heimischen Forstbetrieben aufgenommen. „Trotz des massiven Käferbefalls und enormer Windwurfmengen bei unseren Nachbarn in ganz Mitteleuropa mit rund 70 Mio. Vorratsfestmeter (Vfm) Schadholzanfall, wurden in Oberösterreich und Niederösterreich 2018 die Importmengen nicht erhöht.“, so Mag. Herbert Jöbstl, Obmann-Stellvertreter des Fachverbandes der Holzindustrie und Vorsitzender der Österreichischen Sägeindustrie.
Große Herausforderung bleibt die kontinuierliche Rohstoffversorgung
Die künftig zentrale Herausforderung der Holzbranche ist eine kontinuierliche Rohstoffversorgung. Die Auswirkungen der Klimaveränderung in Europa sind spürbar gestiegen und verursachen große Mengen an Kalamitätsholz, durch Windwurf, Schneebruch und Borkenkäfer. Die Holzindustrie, als sicherer Abnehmer von Schadholz, ist nur ein Teil der Lösung. Künftig wird es maßgebliche Investitionen für den Ausbau von Infrastruktur brauchen, um die zusätzlich anfallenden Rundholzmengen bewältigen zu können.
„Gerade in Zeiten von extremen forstwirtschaftlichen Situationen ist der Einsatz der Politik sowie eine verstärkte Zusammenarbeit der gesamten Wertschöpfungskette Holz für den Erfolg in einem international hoch kompetitiven Umfeld das Zünglein an der Waage.“, so Dr. Erlfried Taurer, Obmann-Stellvertreter des Fachverbandes der Holzindustrie und Sprecher der Plattenindustrie.
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