Experten erzählen wie es geht
Oft ist das Lager einfach ein notwendiges Übel, um Produkte, Rohstoffe, Ersatzteile und dergleichen zwischenzulagern, bis man sie braucht. Natürlich benötigt man dazu nicht nur Platz, die Lagerhaltung erfordert auch Zeit und Geld. Finden Sie hier einige Tipps, wie Sie Kostenfaktoren reduzieren und die Effizienz in Ihrem Lager steigern können.
Wer Zuhause einen Keller oder Abstellraum hat, kennt das Problem: Es ist was da, was man gerade nicht oder nicht oft braucht – man weiß nicht wohin damit, also „lagert“ man es halt mal ein. Wochen später wäre aber genau dieses Ding gerade sehr nützlich und wichtig, also wieder her damit. Aber wo ist es? Wie viel anderer Kram wurde darauf, darüber, davor inzwischen abgelagert? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Ihnen irgendetwas anderes entgegenkommt, wenn Sie versuchen, es aus dem Regal zu ziehen? Wie viel Zeit haben Sie schon mit Suchen, Kramen, Platzschaffen und „Auslagern“ vergeudet? Wie viele Nerven hat Sie das gekostet?
Das Thema Lagern ist nicht nur Zuhause oftmals ein Sorgenkind. Noch immer frisst die Lagerhaltung in vielen Unternehmen Zeit, Geld und mitunter auch Nerven. Das Lager ist ein wichtiger Teil in der Supply Chain, dessen Optimierung wesentlich zur Steigerung der Effizienz beitragen kann. Und hier gibt es noch viel Potenzial, wie die Studie „Supply Chain Performance Management“ von Horváth & Partners zeigt: „Insbesondere die Beschaffung und Lagerhaltung werden jeweils von rund drei Viertel der Befragten als Optimierungshebel gesehen.“
Die Optimierungspotenziale sind vielfältig und verstecken sich oft in Details. Es beginnt bereits bei der Anschaffung der Regale: Von der richtigen Größe von Regalen und Behältern, der Möglichkeit, jederzeit zu erweitern, zwischenzulagern und das Lager modular aufzubauen über die farbliche Gestaltung und die Anbringung von Identifikationsetiketten zur leichteren Unterscheidung bis hin zu Ausnutzung des gesamten Raumes. Und es endet bei der passenden Kommissionierungslösung für die jeweilige Lagerumgebung und die Produkte und die Software im Hintergrund.
Stichwort Lean-Management
Auch in Lagern der Holzindustrie ist Lean-Management mittlerweile ein wichtiges Thema. Prozesse sollen schlanker werden, Abläufe effizienter. Hier setzt etwa Bito-Lagertechnik mit ihren Regal- und Behälterlösungen an. „Das Hauptziel des Lean Managements liegt darin, Verschwendung zu minimieren, Überflüssiges auszuschließen und Verläufe so zu optimieren, dass sie perfekt miteinander harmonieren“, erklärt Peter Kerth, Leiter des Produktmanagements bei Bito. Er weiß, das Lean-Prinzip verursacht auch immer kleinere Losgrößen. Oft sind in der Intralogistik und Montagezuführung die eingesetzten Behälter mittlerweile viel zu groß für den Inhalt und für die Anforderung. Das Ziel muss also immer sein, die kleinstmögliche Menge gerade zum richtigen Zeitpunkt anzuliefern.
Hierein spielt auch das Kanban-Prinzip. „Etikett oder Aufkleber heißt im Japanischen übrigens Kanban“, sagt Peter Kerth. Kanban-Systeme passen perfekt in das Lean-Konzept. Denn damit laufen Nachschubprozesse automatisch in einem Regelkreis ab. Kanban ist eine bedarfsorientierte Methode nach dem Pull- oder auch Holprinzip. Das heißt: Der Werker entscheidet, was er in welcher Menge wann braucht. Das reduziert Lagerbestände nachhaltig und stellt gleichzeitig die permanente Versorgung der Arbeits- und Montageplätze sicher. Viele produzierende Unternehmen setzen dabei immer noch auf Behälter und Regale, die aufgrund ihrer Größe oder ihrer Beschaffenheit das Kanban-Prinzip nicht unterstützen, sondern nur Platz verschwenden und unübersichtlich sind.
Eines der wichtigsten Gestaltungsprinzipien des Lean-Managements ist der kontinuierliche und geglättete Ablauf der Produktion – das Fluss-Prinzip. „Dies sollte möglichst ohne Gabelstapler umgesetzt werden, weil diese viel Platz beanspruchen“, erklärt Produktmanager Kerth.
Softwareunterstützung
Natürlich darf neben allen sichtbaren Optimierungsmöglichkeiten – vom Regal bis hin zum einzelnen Behälter – nicht der unsichtbare Helfer im Hintergrund vergessen werden: Die Software. Unterschiedliche Programme unterstützen Sie bei der Lagerverwaltung und der optimalen Planung Ihrer Bestände und Prozesse. Bei allen vielversprechenden Lösungen sollten Sie darauf achten, dass die Software in Ihre ERP- und Warenwirtschaftssysteme problemlos integriert werden kann. Zudem hilft auch eine noch so große Datenmenge nichts, wenn die Informationen nicht genutzt werden (können).
Expertentipps
Nützlicher Helfer
Im Kurzinterview erzählt Martina Winkler, JOWI, wie Möglichkeiten zur mobilen Zwischenlagerung die Effizienz im Lager erhöhen können.
IHM: Frau Winkler, welchen Rat würden Sie einem Kunden geben, wenn es um die Lageroptimierung geht?
Winkler: So wichtig ein „Masterplan“ für das Lager ist – genauso entscheidend ist eine durchdachte „Mikro-Logistik“ im innerbetrieblichen Materialhandling. Wie lassen sich beispielsweise Werkstücke mobil und flexibel zwischenlagern und durch den Betrieb bewegen, ohne dass die Übersicht verloren geht oder es zu Beschädigungen kommt? In der Praxis sehen wir: Vor allem für Klein- und Mittelbetriebe ist hier noch viel an Produktivität zu holen.
Ihre Regalwagen sind sehr spezielle Lösungen.
Wem würden Sie eine Anschaffung besonders empfehlen?
Wenn Sie diverse Teile nicht nur zwischenlagern müssen, sondern auch noch ständig an wechselnden Stellen im Betrieb brauchen, dann gewinnen Kunden mit unseren Regal- und Transportwagen ein mobiles Lager: Die Teile lassen sich in Sekundenschnelle von einer Station zur nächsten transferieren.
Grundlegende Entscheidungen
Edwin Müller, Elvedi GmbH, gibt Tipps, worauf man generell bei der Organisation seines Lagers achten sollte. Oft machen Kleinigkeiten viel aus …
IHM: Herr Müller, welchen grundlegenden Rat geben Sie einem Kunden, wenn es um die Lageroptimierung geht? Worauf soll er achten?
Müller: Er sollte darauf achten, dass er nur einen Ansprechpartner hat! Viele Köche verderben den Brei! Bei vielen Großprojekten werden die Gewerke durch den Kunden einzeln vergeben und es wird am Projektleiter gespart. In vielen Fällen ist das problematisch, da sichergestellt werden muss, dass die Fachkenntnis und die Zeit für die Koordination der einzelnen Gewerke vorhanden sind. Weiters gilt: Möglichst die Höhe der Hallen ausnutzen. Schwere Waren für die Bodenlagerung, die leichteren dann in höheren Ebenen lagern. Das ist ein wichtiger Kostenfaktor. Und zudem sollte der Kunde auch auf die Flexibilität der Regale achten. Bei Elvedi sind alle Regalsysteme nach dem Baukastenprinzip konzipiert.
Vor allem beim Kommissionieren muss es manchmal schnell gehen. Wie kann man die Zugriffsgeschwindigkeit im Lager erhöhen?
Schnelldreher sollten immer in die unteren Lagerebenen, Langsamdreher nach oben. Lagersoftware und EDV gestützte Lagerplätze, etwa mit Barcode, Strichcode, displaygesteuerte Plätze und so weiter, können zudem die Zugriffgeschwindigkeit und die Wege optimieren.
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